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"Wettbewerbsverzerrung"

Stadtwerke-Chef stellt Jahreszahlen vor und sagt seine Meinung

David nahm die aktuelle Energiedebatte zum Anlass seiner Ausführungen. "Bei der Diskussion hört es sich manchmal so an, als sei alles ganz weit weg von Rotenburg. Aber das Thema ist näher, als man denkt“, erklärte er. Der Stadtwerke-Geschäftsführer begrüßt zwar grundsätzlich, dass nunmehr ein Energiekonzept vorliege – auch wenn es noch Klärungsbedarf gebe, weil es nicht zu Ende gedacht sei. "Aber – und das ist der Knackpunkt – es ist in hohem Maße wettbewerbsverzerrend“, so David. "Bekanntermaßen ist ein Kernstück des Konzepts die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke der vier großen Energiekonzerne. Und insbesondere die beziehungsweise ihre Tochterunternehmen sind sehr aktiv dabei, Kunden im Stadtgebiet zu akquirieren und uns Kunden abzujagen.“ So weit so gut, meint David, aber: "Durch die von der Bundesregierung beschlossene Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke werden diese Energiekonzerne im Wettbewerb gestärkt. Denn wir investieren in neue, ökologisch sinnvolle und CO2-sparende Anlagen - wie beim Blockheizkraftwerk in der Knickchaussee und der neuen Dialyse oder unserer Bioerdgasbeteiligung - und damit müssen wir jetzt gegen die abgeschriebenen Atomkraftwerke der vier Konzerne konkurrieren“, stellt der Stadtwerke-Chef klar. "Hier hat die Lobby der Atomkonzerne ganze Arbeit geleistet. Wir haben das zum Anlass genommen, bei den uns im Bundestag vertretenen Abgeordneten zu protestieren, um nach Möglichkeit entsprechend gegenzusteuern.“ Sonst werde die Macht der großen Vier weiter zunehmen.

In seiner Rede informierte David zudem wie geplant über den Jahresabschluss. Sein Fazit: "Den Kunden werden günstige Preise geboten. Das Ergebnis 2009 ist durchaus zufriedenstellend. Wir sind wirtschaftlich gesund. Und vor der Zukunft ist uns nicht bange.“ David schränkte jedoch ein: "Wir spüren den schärfer werdenden Wettbewerb deutlich. Im Strombereich bereits seit mehreren Jahren, beim Gas ist nun eine ähnliche Entwicklung zu beobachten.“ Aber der Wettbewerb biete auch Chancen.

Der Jahresgewinn beträgt laut David rund 1,2 Millionen Euro. Zusätzlich werden rund 1,2 Millionen Euro Konzessionsabgabe an die Stadt gezahlt und der Verlust aus dem Betrieb des Erlebnisbades Ronolulu wird voll getragen: "Somit ergibt sich ein Vorteil von mehr als drei Millionen Euro für die Stadt.“

2009 flossen rund 110 Millionen Kilowattstunden Strom durch das Netz der Stadtwerken (davon 78 Millionen an Stadtwerke-Kunden, der Rest an Kunden fremder Lieferanten). "Die Strompreisgarantie, die wir im Februar 2009 gegeben haben, gilt auf jeden Fall noch bis Januar 2012“, versprach der Geschäftsführer.

Der Gasabsatz sei, so die weiteren Ausführungen, 2009 gegenüber 2008 nahezu konstant geblieben. Positiv merkte David an, dass allein 2009 die Gaspreise dreimal gesenkt wurden und ein viertes Mal zum 1. Mai 2010. "Ich freue mich, sagen zu können, dass wir eine Gaspreisgarantie für den Winter zusagen. Das heißt, die Preise bleiben mindestens bis zum kommenden Frühjahr stabil.“

Im Wasserbereich blieb der Absatz weitgehend beständig. 2009 sei das Wassergeschäft jedoch defizitär gewesen – geschuldet den enormen Investitionen bei der Wassergewinnung und -aufbereitung. David: "Daher mussten wir nach mehr als 18 Jahren Stabilität den Wasserpreis in diesem Jahr anheben. Die Mehrbelastung für den Durchschnittshaushalt konnte jedoch mit unter zwei Euro pro Monat in Grenzen gehalten werden.“

Die Wärmeversorgung entwickelt sich laut Stadtwerke-Chef langsam aber stetig zu einer eigenständigen Geschäftssparte. Der Bereich solle weiter ausgebaut werden. Im Neubaugebiet Knickchaussee wurde gerade erst das Blockheizkraftwerk für die Nahwärme in Betrieb genommen.

Zum Ronolulu: Die Besucherzahlen gingen auch 2009 leicht zurück. Ein Trend, der bei anderen Bädern ebenso zu beobachten sei. Die Saunalandschaft wurde in den vergangenen Monaten neu gestaltet. Am Samstag, 30. Oktober, soll es zur Wiedereröffnung einen großen Tag der offenen Tür geben.

David betonte in seiner Rede, dass die Stadtwerke direkt oder über ihre beiden Stiftungen kulturelle, sportliche oder ökologische Projekte vor Ort unterstützten: "Fremde Energielieferanten übernehmen eine solche Verantwortung in Rotenburg nicht“.

Die Ratsmitglieder erteilten im Anschluss der Geschäftsführung sowie dem Aufsichtsrat Entlastung für 2009.

Rotenburger Rundschau vom 10.10.2010

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