Beste Konditionen für Bewohner
BHKW im Rotenburger Haus Hemphöfen in Betrieb genommen
„Da die alte Heizungsanlage marode war, musste eine neue Lösung her“, sagte Stadtwerke-Geschäftsführer Reinhard David. Für das Haus Hemphöfen wurde ein sogenanntes Wärmecontracting zwischen den Stadtwerken und dem Verein Matthias- Claudius-Altenhilfe (MCA) geschlossen. „Die Vorteile liegen auf der Hand“, freut sich MCA-Geschäftsführer Heiko Müller. „Wir erreichen durch die Kooperation mit den Stadtwerken das beste Preis-Leistungs-Verhältnis, maximalen Service und beste Konditionen für unsere Bewohner.“
Die technischen Vorzüge der neuen Anlage erläuterten Carsten Schleeßelmann, Abteilungsleiter Energie und Nachhaltigkeit der Stadtwerke, und Dirk Schenckenberg. Die Energiezentrale besteht aus dem Blockheizkraftwerk mit 20 Kilowatt elektrischer Leistung, das gemeinsam mit zwei Spitzenlastkesseln für die Wintermonate rund 130.000 Kilowattstunden Strom und 260.000 Kilowattstunden Wärme jährlich liefert. Große Warme- und Warmwasserspeicher sorgen für lange Laufzeiten.
„Die Installation war schon eine sportliche Aufgabe“, sagt Schenckenberg. „Alle Module der Energieanlage mussten in dem kleinen Raum Platz finden.“ Die vorhandenen Schornsteinanlagen konnten weiter genutzt werden. Mit der neuen Anlage können Wohnanlage und Pflegeeinrichtung für die nächsten 15 Jahre sicher versorgt werden.
Die Regulierung der Anlage erfolgt über eine Zentrale, die die Daten online an die Stadtwerke liefert. Von sechs Bereitschaftsleitern ist jeweils einer ständig im Dienst. Im Störfall wird dieser sofort informiert und koordiniert den Einsatz zur Behebung eines Schadens.
„Wir setzen in Kooperation mit dem örtlichen Handwerk auf maßgeschneiderte und zukunftsorientierte Versorgungskonzepte für private Haushalte, Mietobjekte, Kommunen und Gewerbekunden“, erläutert Schleeßelmann. „Das BHKW ist ein hocheffizientes Kleinkraftwerk, um die Energiewende gemeinsam und pragmatisch vor Ort nachhaltig umzusetzen. Ein Vorteil ist die Wertschöpfung für die Region Rotenburg, ein weiterer die jederzeitige Verfügbarkeit dieser Kleinkraftwerke.“
Die CO2-Einsparung beziffert der Stadtwerke-Experte auf etwa 35 Tonnen pro Jahr
beziehungsweise 30 Prozent gegenüber getrennter Strom- und
Wärmeerzeugung. Stadtwerke-Chef David
ergänzt: „Das ist ein ganz wichtiger
Baustein der Energiewende. Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen bis 2020 um 40 Prozent
gegenüber 1990 zu senken. Nach den jüngsten Berechnungen einer vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in Auftrag gegebenen Studie werden die Einsparungen 2020 jedoch lediglich
36 Prozent betragen. Also muss noch vieles getan werden, damit das Ziel
erreicht wird. Die C02-Reduzierung
durch Auskopplung von Warme bei
der Stromerzeugung mittels BHKW
wird von der Bundesregierung dabei als ein wesentlicher Beitrag gesehen.“
Rotenburger Rundschau vom 20.07.2014