Der Strom wird teurer
Stadtwerke erhöhen die Preise um drei Cent/Energiewende vor Ort fördern
Deutschland in Zeiten der Energiewende: Auf immer mehr Dächer werden Photovoltaik-Anlagen geschraubt, auch der Ausbau der Windenergie geht schnell voran. Diese Investitionen fördert der Staat mit der Ökostromumlage. Den Betreibern wird ein Festpreis zugesichert, die Differenz zum Marktpreis zahlen die Verbraucher. "Unsere Kunden wissen, dass die Energiewende Geld kostet. Aber wenn sie gelingt, könnte daraus ein echter deutscher Exportschlager wachsen", meint David.
Auch die Stadtwerke treiben in der Region Rotenburg die Energiewende voran. Ab dem 1. Februar bietet das städtische Unternehmen zwei neue regionale Ökostrom-Tarife an. Kunden, die sich dür "SR Natur" entscheiden, zahlen pro kWh 0,25 Cent mehr. Beim Tarif "SR Natur plus" ist es 1 Cent pro kWh. Ein durchschnittlicher Rotenburger Haushalt zahlt damit zwei beziehungsweise vier Euro mehr im Monat. Die Mehreinnahmen investieren die Stadtwerke in erneuerbare Energieanlagen, die direkt in der Region errichtet werden. "Die Kunden können sich dann eine Anlage anschauen und sagen: Das haben die Stadtwerke mit meinem Geld gebaut", erklärt Hans-Joachim Boschen, der die Privatkunden der Stadtwerke betreut. "Bisher wussten wir nicht, was mit den Förderbeiträgen unserer Kunden konkret gebaut wird." Geplant sind Photovoltaik-Anlagen auf den eigenen Dächern der Stadtwerke und auf dem Dach der Realschule. "Wenn wir in Windkraft investieren, fallen unsere Beiträge kaum auf, denn da geht es um Millioneninvestitionen", begründet der Stadtwerke-Chef.
Die neuen Ökostrom-Tarife werden von der TÜV Nord zertifiziert. Dies betrifft nach Angaben der Stadtwerke die gesamte Förderkette von der Stromgewinnung bis zur Verwendung der Beträge. "Die TÜV Nord überwacht auch unsere Konten, auf die das Geld aus den Förderbeiträgen fließt", erklärt David. ber
Rotenburger Kreiszeitung