Erst Applaus - dann die Entlastung im Stadtrat
Jahresabschluss der Stadtwerke Rotenburg für 2012 / Hoher Gewinn
„Zusätzlich zum Gewinn erhält die Stadt 1,17 Millionen Euro Konzessionsabgabe, den vollen Verlustausgleich des Erlebnisbades Ronolulu und die Gewerbesteuer, die wir als Energieversorger vor Ort an die Stadt zahlen. Somit ergibt sich ein Vorteil von rund 3,6 Millionen Euro für die Stadt“, erklärte der Prokurist der Stadtwerke und erntete dafür nicht nur Applaus von den Kommunalpolitikern. Der Rat stellte den Jahresabschluss der Stadtwerke formal fest und entlastete den Aufsichtsrat sowie die Geschäftsführung.
Auch im Geschäftsjahr 2012 habe die Energiewende das Unternehmen beinahe täglich beschäftigt. „Die Stadtwerke sind bereits seit Jahren dabei, die Energieversorgung umzugestalten. Dabei sind Nachhaltigkeit, regionale Verantwortung, finanzielle Umsetzbarkeit und Kundenorientierung wesentliche Parameter in der Entscheidungsfindung, erklärte Dodenhof. Es sei Strategie der Stadtwerke, die Eigenerzeugung beim Strom zu erhöhen, um sich beim Energiebezug unabhängiger zu machen. Der kaufmännische Leiter: „So konnten wir auch in 2012 unseren Eigenerzeugungsanteil steigern und haben mittlerweile einen Anteil von 25 Prozent erreicht, während dieser im bundes- weiten Durchschnitt lediglich rund zwölf Prozent beträgt.“ Vor diesem Hintergrund erwähnte Dodenhof auch die - im Vergleich zu anderen Unternehmen - günstigen Preise für Strom, Gas und Wasser. Vom eigentlichen Gewinn fließen 1.45 Millionen Euro an die Stadt, 363 849 Euro dienen zur Stärkung des Eigenkapitals, werden also den Rücklagen zugeführt.
Im Jahr 2012 flossen 115 Millionen Kilowattstunden Strom durch das Netz der Stadtwerke. Davon gingen 89 Millionen Kilowattstunden an Stadtwerke-Kunden, der Rest an Abnehmer fremder Lieferanten. „Beim Gas wurden 388 Millionen Kilowattstunden durch unsere Leitungen transportiert. 241 Millionen Kilowattstunden haben wir an Stadtwerkekunden geliefert, 45 Millionen Kilowattstunden wurden in energieeffizienten Blockheizkraftwerken eingesetzt, der Rest ging an Kunden fremder Lieferanten“. so Dodenhof weiter. Im Wasserbereich sei der Absatz mit gut 1,05 Millionen Kubikmetern weitgehend stabil geblieben. Konstant seien auch die Besucherzahlen im Ronolulu geblieben - 262 000 Gäste passierten den Eingang. Dodenhof: „Wir sind guter Dinge. dass der Abwärtstrend der vergangenen Jahre damit beendet ist. Darauf weisen auch die aktuellen Zahlen hin.“
Der Stadtwerke-Prokurist wagte auch einen Blick in die Zukunft: Man müsse kein Prophet sein, um zu sagen, dass auch die kommenden Jahre im Zeichen der Energiewende stehen werden. Sie werde immer stärker in das Leben jedes einzelnen eindringen. Besorgniserregend sei dabei die Preisentwicklung beim Strom. Aber: Die Stadtwerke würden die Preiserhöhung 2014 nicht weitergeben - wir berichteten bereits darüber. „Wir gehören damit weiterhin zu den günstigsten Strom- und Gasversorgern in Niedersachsen und auch bundesweit“, sagte Dodenhof. Vor diesem Hintergrund wollen die Stadtwerke weiterhin konstruktiv am Umbau der Energieversorgung arbeiten. • men
Rotenburger Kreiszeitung vom 23.11.2013