Sparkasse wird grün
Kreditinstitut setzt in Rotenburg auf Naturstrom
Stein des Anstoßes war Dr. Paul-Matthias Bantz. Er ist Mitglied bei den internationalen Ärzten zur Verhütung des Atomkrieges: "Unser Verein hat ja den Zusatz ‚Ärzte in sozialer Verantwortung’. Deswegen wollen wir in diesem Jahr viele Rotenburger dazu bringen, auf Ökostrom zu setzen. Quasi als Vorbilder haben wir Mitglieder auch Firmen angesprochen – ich war bei der Sparkasse.“
Und dort stieß er auf offene Ohren. "Wir versuchen schon jetzt die Natur zu schonen, haben drei gasbetriebene Fahrzeuge. Und wenn Drucker oder Glühbirnen ausfallen, dann kaufen wir energiesparende Alternativen“, erklärt Sparkassenvorstand Kalt. Das Kreditinstitut wolle aber weitere Schritte hin zu mehr Ökologie gehen – auch weil dies imagefördernd und ein Unterscheidungsmerkmal zu anderen Banken sei – und verhandele daher an allen Standorten in Rotenburg, Zeven und Bremervörde mit den jeweiligen Energieversorgern über Ökostromtarife.
"Rotenburg ist jetzt die initialzündung“, so Eichler. Durch die nun geleistete Unterschrift werden drei Niederlassungen mit dem Naturstrom der Stadtwerke versorgt. "Wir haben im Landkreis 18 Standorte, über die derzeit verhandelt wird. Unser Stromverbrauch liegt bei 460.000 Kilowattstunden im Jahr“, so Eichler weiter. David erklärt: "Ein Drei-Personen-Haushalt braucht zwischen 3.500 und 5.000 Kilowattstunden. Wir sprechen also über rechnerisch 100 Haushalte, die jetzt Naturstrom erhalten.“
Und das bedeutet für die Stadtwerke einiges. Derzeit hätten sie, hieß es, rund 500 Kunden, die Naturstrom beziehen. David: "Der Fukushima-Effekt ist weg. Nach der Katastrophe hatten wir sehr viele Anfragen, mittlerweile sind wir wieder auf dem Niveau wie vor dem Tsunami“, so David.
Dass in regenerative Energien investiert werden muss, ist für die Stadtwerke-Vertreter unstrittig. Derzeit haben sie sechs Photovoltaik-Anlagen in Betrieb und überlegen, so David, verstärkt in Windkraft zu investieren.
Bei derartigen investitionen unterstützt die Sparkasse jetzt die Stadtwerke. Denn der Naturstrom-Tarif – die Energie stammt vorwiegend aus Wasserkraftanlagen in Deutschland und Österreich, aber auch aus Norwegen, sowie von Windkraftanlagen – beinhaltet einen aufschlag von einem Cent pro Kilowattstunde, der für die investition in regenerative Energien genutzt wird.
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