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SR-Geschäftsführer David: Moratorium nicht verkehrt

Auch der Stadtwerke-Chef sieht das geplante Fracking-Verfahren sehr skeptisch

Der Rat der Stadt Rotenburg ging in seiner Sitzung am Donnerstagabend noch einen Schritt weiter, als es der Umweltausschuss zunächst empfohlen hatte. Denn auf Antrag von Manfred Radtke (Die Grünen) wird in diesem Schreiben nun auch das Wort Moratorium aufgenommen. „Auch, wenn das juristisch keine Bedeutung hat“, wie Radtke erläuterte. Das Fracking-Verfahren im Rahmen der Erdgasförderung sorgt allerdings nicht nur bei den Mitgliedern des Stadtrates, sondern auch beim Geschäftsführer der Stadtwerke Rotenburg, Reinhard David, vor allem mit Blick auf die Förderstelle Hemsbünde Z4 innerhalb des Trinkwasserversorgungsgebietes für Bauchschmerzen: „Ich sehe das Fracking sehr skeptisch“, sagte er. Nicht zuletzt deshalb seien die Stadtwerke in Gesprächen mit der RWE, dem Landesamt, dem Landkreis sowie dem Bundesumweltamt. So viel ist für David klar: „Es geht um unser Trinkwasser, und es muss 100-prozentig sicher sein, dass dem kein Schaden zugeführt wird. Deshalb brauchen wir Zeit. Ein Moratorium ist daher nicht verkehrt.“ 

Genau das hatten die Grünen per Antrag von Beginn an gefordert. Manfred Radtke unterstrich in der Sitzung am Donnerstag seine Bedenken. „Wir sind keine Experten, und das Bemühen aller Beteiligten, das Grundwasser zu schützen, bezweifelt niemand.“ Aber: Es kämen Chemikalien zum Einsatz, die nicht ungefährlich seien. Zwar gehe es nicht um amerikanische Verhältnisse, „das wissen wir“, aber es gebe Hinweise, vorsichtig zu sein. Radtke: „Darauf müssen wir reagieren, denn das Geschäft der Erdgasförderung ist mit Risiken behaftet. Wir als Stadt sollten äußerste Vorsicht walten lassen. Es geht schließlich um das Gebiet, aus dem unser Wasser kommt.“

Ralf Borngräber (SPD) wandte sich direkt an Reinhard David, denn es hieß, der Landkreis wisse bescheid. „Hat denn jemand mit den Stadtwerke Rücksprache gehalten?“ – „Nein“, sagte David, „nicht in den vergangenen drei Jahren.“ Grund genug für Borngräber, mehr Transparenz einzufordern. Und: „Eine Umweltverträglichkeitsprüfung ist aus meiner Sicht zwingend festzuschreiben.“

Hans Hagedorn (CDU) gefiel ebenfalls der Wunsch Radtkes, auch das Wort Moratorium mit in das geplante Schreiben aufzunehmen. „Wir sollten unserer Skepsis aber noch mehr Nachdruck verleihen und den Antrag von Herrn Radtke ergänzen. Das Moratorium sollte so lange dauern, bis die entsprechenden deutschen Studien zum Fracking vorliegen.“

Reinhard David war aber nicht nur wegen des Themas Fracking in der Ratssitzung, denn der Rat hatte an diesem Abend auch die Aufgabe, den Jahresabschluss 2010 der Stadtwerke Rotenburg festzustellen sowie den Aufsichtsrat und die Geschäftsführung für das vergangene Geschäftsjahr zu entlasten. Das ging – verbunden mit einem Dank an David und alle SR-Mitarbeiter – problemlos über die Bühne. „Ich werde diesen Dank weiterleiten“, freute sich David. · men

Rotenburger Kreiszeitung

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