Strom- und Gaspreise stabil
Gute Nachrichten von den Rotenburger Stadtwerken
Dass die
Preise stabil bleiben, ist nicht selbstverständlich. Denn wer die
Nachrichtenlage in jüngster Zeit verfolgt hat, wird wissen, dass die
gesetzliche EEG-Umlage zum 1. Januar 2014 um knapp einen Cent pro Kilowattstunde
steigen wird – und diese Tatsache belastet den Strompreis. Doch die Stadtwerke
haben sich entschieden, diese Steigerung der EEG-Umlage eben nicht an die Kunden
weiterzugeben.
Neben der EEG-Umlage steigt zudem das Netznutzungsentgelt, das die Stadtwerke
an den vorgelagerten Netzbetreiber, EWE Netz, zahlen müssen. Die Stadtwerke
haben es jedoch geschafft, die gestiegenen Umlagen und Netzkosten aufzufangen und
können ihren Kunden konstante Strom- und Gaspreise garantieren. Wie geht das?
„Die nicht unerheblichen Mehrbelastungen können wir weitestgehend durch
vernünftiges und vorausschauendes Wirtschaften kompensieren. Durch günstige Stromeinkaufsbedingungen,
Optimierung von Geschäftsprozessen und durch die gestiegene eigene Stromerzeugung
war es uns möglich, die Mehrbelastungen teilweise aufzufangen“, berichten David
und Boschen. Zwar kann der Anstieg so nicht komplett kompensiert werden, der
Rest geht aber zu Lasten der Stadtwerke-Gewinnmarge.
Dass die Stadtwerke die eigene Stromerzeugung mehr und mehr im Blick haben
(inzwischen rund 20 bis 25 Prozent), um unabhängiger bleiben zu können, zahlt
sich aus. Insbesondere die energieschonenden Blockheizkraftwerke wirken
mittlerweile kostendämpfend. „Den restlichen Anteil der Mehrbelastung reichen
wir nicht an unsere Kunden weiter, weil wir uns als kommunales Unternehmen
unseren Kunden und den Bürgern in und um Rotenburg verpflichtet fühlen und
alles dafür tun, ihnen nicht immer höhere Preise zuzumuten“, so David.
Dabei zeigt ein Blick auf die Zahlen: Der Anteil am Strompreis, den die
Stadtwerke selbst beeinflussen können, wird immer kleiner. Konzessionsabgabe, Stromsteuer,
EEG-Umlage, KWKG-Umlage, Paragraph-19-Umlage, Offshore-Umlage, Abschaltbare
Lasten-Umlage und Umsatzsteuer – so die Namen der Steuern, Umlagen und Abgaben,
die sich auf den Strompreis auswirken. Bedeutet beispielhaft beim Tarif SR-Plus
(Grundpreis 85 Euro im Jahr) mit 24,75 Cent pro Kilowattstunde: 14,543 Cent pro
Kilowattstunde gehen im Jahr 2014 für Steuern, Umlagen und Abgaben drauf – also
mehr als die Hälfte. Dazu kommen 22 Prozent fürs Netzentgelt (von der Bundesnetzagentur
festgelegt). Der Anteil, den die Stadtwerke selbst beeinflussen können, beträgt
nur noch rund ein Viertel des Strompreises.
„Die eigenen Stromerzeugungsanlagen spielen deshalb eine zunehmend bedeutendere
Rolle“, erklärt David weiter. „Wir werden immer unabhängiger vom Stromeinkauf und
haben es in der Hand, Strom umweltschonend zu erzeugen. So wurden in diesem
Jahr wieder mehrere BHKW und Photovoltaikanlagen errichtet. Ganz wichtig ist
dabei, dass die Investitionen dem heimischen Handwerk zugute kommen, das die
Aufträge zur Errichtung der Anlagen erhält. So stärken wir die Wertschöpfung
vor Ort.“
Beim Gaspreis können die Stadtwerke durch neue Einkaufsmöglichkeiten auch einen
langfristigen Ausblick wagen und diesen ebenfalls bis 31. Dezember 2014
garantieren. „Das gibt den Kunden enorme Preissicherheit“, so Boschen. „Bleibt
der Vollständigkeit halber zu erwähnen, dass die Stadtwerke mit ihren Energiepreisen
weiterhin zu den günstigsten strom- und Gasversorgern in Niedersachsen und bundesweit
gehören.“
Rotenburger Rundschau vom 13.11.2013